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Unsere Leistungen

Das Elektrokardiogramm (EKG) ist die Registrierung der Summe der elektrischen Aktivitäten aller Herzmuskelfasern. Elektrokardiogramm heißt auf Deutsch Herzspannungskurve.

  • 1882 leitete der englische Physiologe Augustus Desiré Waller an seinem Hund Jimmy das erste Mal ein EKG ab, indem er dessen vier Pfoten in leitfähige Silberchloridlösung tauchte.
  • Die Instrumente wurden 1903 wesentlich von dem niederländischen Arzt Willem Einthoven (1860-1927) verbessert, der das EKG zu einem brauchbaren Diagnoseverfahren entwickelte. Die von ihm eingeführte Terminologie wird noch heute verwendet. Er erhielt für die technische Weiterentwicklung und die Beschreibung des EKGs 1924 den Nobelpreis für Medizin.

Jeder mechanischen Pumpaktion des Herzens geht eine elektrische Erregung voraus, die im Normalfall vom Sinusknoten (dem körpereigenen „Vorhof-Schrittmacher“) ausgeht und über das herzeigene Erregungsleitungssystem zu den Muskelzellen läuft. Diese elektrischen Potenzialänderungen am Herzen kann man an der Körperoberfläche ableiten und in der Zeitachse aufzeichnen. Es resultiert ein immer wiederkehrendes Bild der elektrischen Herzaktion. Mit dem EKG lassen sich vielfältige Aussagen zu Eigenschaften und Erkrankungen des Herzens treffen. Zu beachten ist, dass das EKG nur die elektrische Aktivität des Herzens anzeigt, nicht jedoch die tatsächliche Auswurfleistung widerspiegelt.

Zur Aufzeichnung des Langzeit-EKGs trägt der Patient meist über 24, manchmal auch über 48 oder 72 Stunden, ein kleines tragbares EKG-Gerät mit sich. Das Langzeit-EKG kommt in erster Linie bei der Diagnostik und Therapieüberwachung von Herzrhythmusstörungen zum Einsatz. Weitere Informationen zu den Langzeit-EKG-Rekordern finden Sie auf den Internetseiten der Fa. Schiller: www.schiller.ch

Die Herzfrequenzvariabilität (HFV; englisch heart rate variability, HRV) beschreibt die Fähigkeit eines Menschen, die Frequenz des Herzrhythmus zu verändern. Auch im Ruhezustand treten spontan Veränderungen des zeitlichen Abstandes zwischen zwei Herzschlägen auf.

Körperliche Beanspruchung oder psychische Belastung hat bekanntlich in der Regel eine Erhöhung der Herzfrequenz zur Folge, die bei Entlastung und Entspannung normalerweise wieder zurückgeht. Dabei zeigt sich eine höhere Anpassungsfähigkeit an Belastungen in einer größeren Variabilität der Herzfrequenz.

Unter chronischer Stressbelastung ist beides dagegen wegen der beständig hohen Anspannung, die dafür typisch ist, mehr oder weniger eingeschränkt und infolgedessen reduziert. Auch andere Faktoren, wie allein das Alter, Erkrankungen des Herzens, Bluthochdruck, Fettleibigkeit oder hormonelle Erkrankungen beeinflussen die Herzfrequenzvariabilität. Die HRV nimmt mit zunehmendem Alter ab und ist bei Personen geringer, die einen passiven Lebensstil führen. Da das Herz das Zentrum mehrerer regulativer Systeme ist, wird die Herzfrequenz durch zahlreiche Körperfunktionen beeinflusst. Die Herzfrequenz wird vom vegetativen Nervensystem, dem Kontrollorgan des menschlichen Körpers, als Reaktion auf innere und äußere Auslöser kontinuierlich angepasst.

Die Analyse der Herzfrequenzvariabilität vermittelt ein Abbild über den Zustand des vegetativen Nervensystems und kann damit ein wichtiger prognostischer Faktor sein im Hinblick auf das Risiko, früher oder später mit erworbenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen rechnen zu müssen.

In unserer Analyse-Software für das Langzeit-EKG, Medilog® Darwin 2, wird die Herzfrequenzvariabilität automatisch mit analysiert.

Beim Event-Recording geht es um die Diagnostik seltener, oft anfallsartig auftretender, mutmaßlicher langsamer oder schneller Herzrhythmusstörungen („Herzstolpern“, „Herzrasen“) oder ursächlich unklarer Ohnmachtsattacken. Wir hatten in unserer Praxis zwei verschiedene Systeme:

1. Der Tele-ECG-Loop-Recorder 3300BT (Fa. Vitaphone) steht leider nicht mehr zur Verfügung, da die Fa. Vitaphone ihre Systeme zum 31.12.2020 abgeschaltet und die Serviceleistungen für dieses Produkt ersatzlos aufgekündigt hat.

2. Der Beam®-Recorder (Fa. I.E.M.): Bei unklaren Ereignissen wird vom Patienten selbst oder dessen Angehörigen das EKG über die Gehäuse-Elektroden aufgezeichnet und abgespeichert. Die so gespeicherten EKG-Episoden werden in der Arztpraxis über Bluetooth® an die Auswerteeinheit übertragen.

Bei manchen Kindern, die sehr selten auftretende, aber erheblich beeinträchtigende Episoden oder sogar Synkopen (Ohnmachtsanfälle) erleiden, deren Ursache mit den vorgenannten Untersuchungsmethoden nicht zu klären ist, kann ein Event-Recorder unter die Haut eingepflanzt werden. Die implantierbaren Herzmonitore (ICM) der Reveal-Familie (Fa. Medtronic) ermöglichen eine Überwachung des Herzrhythmus über eine Dauer von bis zu drei Jahren. In diesem Zeitraum zeichnen sie im Falle einer konkreten Episode (Synkope / Arrhythmie) essenzielle Informationen auf, die für eine detaillierte Analyse herangezogen werden können. Das kleinste dieser Geräte, der Reveal LINQ ICM hat etwa die Größe von drei Streichhölzern und wiegt 2,5 Gramm. Der Reveal LINQ ICM kann drahtlos über einseitige Telemetrie kommunizieren. Die gespeicherten Daten sendet der Herzmonitor jede Nacht mit Hilfe des MyCareLink Patientenmonitors an das CareLink Netzwerk. Die eingegangen Daten werden auf Ereignisse überprüft. Die patientenindividuell eingerichteten CareAlert Benachrichtigungen informieren den Arzt über potenzielle Episoden und können zu frühzeitigeren klinischen Entscheidungen beitragen. Die fernübertragenen Daten können jederzeit online, aber auch mobil über eine App im CareLink Portal eingesehen werden.

Die Implantation eines Reveal-Recorders erfolgt im Herzzentrum, nicht in der Praxis!

Anmerkung: Frei im Handel verfügbar sind seit einigen Jahren die sogenannten „Wearables“, z.B. Smartwatches, mit denen u.a. die Pulsfrequenz gemessen werden kann. Einige dieser Geräte können auch ein echtes 1-Kanal-EKG aufzeichnen, welches für die Dokumentation von Ereignis-EKGs sehr gut geeignet ist. Wenn Sie Fragen zu diesen Produkten haben, sprechen Sie mich bei ihrem Praxistermin darauf an.

aktualisiert am 09.02.2021

Beim Belastungs-EKG wird die elektrische Aktivität des Herzens während einer definierten körperlichen Belastungssituation dokumentiert. Die Belastung erfolgt in unserer Praxis auf einem Laufband nach einem standardisierten Protokoll.

Diese Untersuchung ist ab dem Schulalter problemlos durchführbar und dient bei Kindern und Jugendlichen der Objektivierung der körperlichen Belastbarkeit und beispielsweise der Provokation belastungsabhängiger Kreislauf- oder Herzrhythmusstörungen.

Spätestens ab dem Schulalter ist die routinemäßige Blutdruckmessung ein unverzichtbarer Teil jeder kinderkardiologischen Untersuchung.

Besteht der Verdacht, dass der Blutdruck dauerhaft erhöht ist, sollte eine Langzeit-Blutdruckmessung dokumentiert werden, die in der Regel über 24 Stunden angesetzt wird.

Eine Blutdruckerhöhung kommt auch im Kindesalter relativ häufig vor: mindestens 1% aller Kinder und Jugendlichen sind davon betroffen.

Bei der Langzeit-Blutdruckmessung wird eine Blutdruckmanschette mit einem tragbaren Messgerät an einem Arm angebracht. Der Blutdruck wird alle 30 Minuten gemessen und aufgezeichnet. So lässt sich nach Auslesen der Messwerte jede einzelne Messung überprüfen und das Blutdruckprofil am PC auswerten.

Diese Untersuchung lässt sich bei Patienten aller Altersgruppen durchführen. Dabei ist allein der Druck der Blutdruckmanschette während der Messung spürbar.

Wir verwenden für die Langzeit-Blutdruckmessung seit 2013 den Mobil-O-Graph® der Fa. I.E.M.

Die Pulswellenanalyse (PWA)

Seit Veröffentlichung der Normwerte für Kinder und Jugendliche im Jahr 2015 bieten wir dieses Diagnose-Instrument in unserer Praxis an.

Die Pulswellenanalyse ist eine einfache Methode, um die Schädigung oder Gesundheit des arteriellen Gefäßsystems zu erfassen. Die Messung erfolgt wie eine herkömmliche Blutdruckmessung mit einem speziellen Blutdruckmessgerät (Mobil-O-Graph NG®, Fa. I.E.M.) mit der am Oberarm angelegten Blutdruckmanschette. Aus 10 gemessenen Pulswellen wird eine gefilterte, mittlere Pulswelle bestimmt und daraus die zentrale aortale Pulswelle berechnet.

Die arterielle Gefäßsteifigkeit wird mit der aortalen Pulswellengeschwindigkeit (PWV), Messeinheit m/s, quantifiziert. Sie ist ein unabhängiger und eigenständiger ?Biomarker“ der Gefäßgesundheit und prognostisch für das kardiovaskuläre Risiko bedeutsam. Sie hat mehr Aussagekraft, als die Blutdruckmessung alleine. Form und Geschwindigkeit der Pulswelle hängen maßgeblich von der Gefäßsteifigkeit ab. Je steifer die Aorta, umso höher die PWV. So kann durch die individuelle Risikoklassifizierung und Kenntnisse der Hämodynamik eine personalisierte Therapie eingeleitet werden.

Im Januar 2015 wurden erstmals Normwerte für Kinder und Jugendliche veröffentlicht (1). Die DeGAG (Deutsche Gesellschaft für arterielle Gefäßsteifigkeit) und die europäischen Fachgesellschaften ARTERY (Association for Research into Arterial Structure and Physiology) und ESH (European Society of Hypertension) zur Abklärung und Behandlung des Bluthochdrucks empfehlen diese Messung (2).

Mit der Pulswellenanalyse werden also wichtige Erkenntnisse gewonnen im Hinblick auf folgende Aspekte:

Liegt wirklich eine krankhafte Blutdruckerhöhung vor?

Welche Medikamente sind für die optimale Therapie am besten geeignet?

Verbessert sich die Gefäßsteifigkeit im Verlauf der Behandlung und was ergeben sich daraus für Erkenntnisse zur Prognose?

Literatur:

Percentiles for central blood pressure and pulse wave velocity in children and adolescents recorded with an oscillometric device: Julia Elmenhorst, Martin Hulpke-Wette, Christiane Barta, Robert Dalla Pozza, Stephan Springer, Renate Oberhoffer in Atherosclerosis 238 (2015) 9e16)

2013 ESH/ESC Guidelines for the Management of Arterial Hypertension; The Task Force for the Management of Arterial Hypertension of the European Society of Hypertension (ESH) and of the European Society of Cardiology (ESC); Giuseppe Mancia et al.; European Heart Journal doi:10.1093/eurheartj/eht151 ?

Die Pulsoxymetrie ist ein Verfahren zur unblutigen Messung der Sauerstoffsättigung des Blutes in der Haut. Der Normalbereich liegt beim Gesunden zwischen 95-100%.

Die Messung erfolgt mit einem Sensor an einem leicht zugänglichen Körperteil, z.B. an einem Finger, Zeh oder am Ohrläppchen.

Das Gerät misst die Lichtabsorption bei Durchleuchtung der Haut und ermittelt die Sauerstoffsättigung des im Blut befindlichen Blutfarbstoffs. Die Messung ist für den Patienten nicht spürbar.

Bei bestimmten Herzfehlern kann es unter anderem durch Zumischung von sauerstoffarmem Blut in den arteriellen Körperkreislauf zu einer Erniedrigung der Sauerstoffsättigung kommen. Deshalb gehört die Pulsoxymetrie zu den Routine- untersuchungen in der Kinderkardiologie und ist heutzutage ein selbstverständlicher Teil der Monitorüberwachung von Patienten auf Intensivstationen.

Die Häufigkeit angeborener Herzfehler liegt bei ca. 1% aller Lebendgeborenen. Dabei erscheinen Neugeborene selbst mit sehr komplexen angeborenen Herzfehlern in den ersten Lebenstagen häufig zunächst unauffällig, trinken beispielsweise kräftig an der Mutterbrust und können eine normale Hautfarbe haben. Auch ein Herzgeräusch fehlt oft, worauf bei der 2. Vorsorgeuntersuchung zwischen dem 3. und 10. Lebenstag besonders geachtet wird.

In einigen wissenschaftlichen Studien der letzten Jahre konnte belegt werden, dass die routinemäßige, einmalige Messung der Sauerstoffsättigung bei Neugeborenen am 1. Lebenstag zwischen der 6. und 12. Lebensstunde zu einer frühen Entdeckung gerade dieser komplexen, frühzeitig lebensbedrohlichen Herzfehler führen kann.

Im Klinikum Mittelbaden wurde diese einmalige Messung bereits im April 2006 beschlossen und seitdem bei allen Neugeborenen am 1. Lebenstag durchgeführt. Eine einfache Verfahrensanweisung regelte die weiteren Maßnahmen, sofern die Messung auffällig war.

Mittlerweile hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) in seiner Sitzung am 24. November 2016 beschlossen, dieses „Screening auf kritische angeborene Herzfehler mittels Pulsoxymetrie bei Neugeborenen“ verpflichtend für alle Neugeborenen vorzusehen und hat die Richtlinie über die Früherkennung von Krankheiten bei Kindern bis zur Vollendung des 6. Lebensjahres (Kinder-Richtlinie) entsprechend ergänzt (siehe https://www.g-ba.de/informationen/beschluesse/2762/).

Die Ultraschalluntersuchung des Herzens inklusive der Dopplertechniken (Farb-, pw- und cw-Doppler) zur Beurteilung der Anatomie des Herzens und der Blutflusseigenschaften (meist zusammenfassend „Echokardiographie“ oder einfach „Echo“ genannt) ist die geniale, schmerz- und nebenwirkungsfreie Untersuchungstechnik, mit deren Hilfe das Herz mit seinen Klappen und den angrenzenden großen Arterien bildlich dargestellt und in seiner Funktion beurteilt werden kann. Nahezu alle Fehlbildungen des Herzens können mit dieser Technik eindeutig beschrieben werden.

In meiner Praxis wird die Echokardiographie seit Dezember 2014 mit den beiden neuen, kompakten high-end Ultraschallsystem Vivid T8 der Fa. GE Healthcare durchgeführt. Die Systeme sind mit 5 verschiedenen Schallköpfen ausgestattet, mit deren differenziertem Einsatz nicht nur das Herz, sondern auch alle anderen, der Ultraschalldiagnostik zugänglichen Organe untersucht werden können (Gehirn bei Säuglingen, Schilddrüse, Bauchorgane, Blutgefäße usw.).

Insbesondere Herzrhythmusstörungen mit für das Lebensalter zu langsamem Herzrhythmus sind der Grund für die Versorgung von Kindern mit Herzschrittmachern. Am häufigsten ist eine solche „langsame“ Rhythmusstörung die Folge von korrigierenden Herzoperationen.

In der Praxis können Herzschrittmacher aller Fabrikate überprüft und falls notwendig neu programmiert werden.

Die sorgfältige körperliche Untersuchung der Patienten ist Grundlage jeder kinderkardiologischen Untersuchung.

Durch gezielte Fragen über die zur Vorstellung in der Praxis führenden Beschwerden und die altersgerechte körperliche Untersuchung kann im Vorfeld der technischen Untersuchung bereits vielfach recht genau ein Verdacht über die zugrunde liegende Problematik geäußert werden, wodurch die für manches Kleinkind mitunter beängstigende Zeit in der Sprechstunde deutlich verkürzt werden kann.

Sie benötigen für ihr Kind Windeln oder passende Kleider.
Da die Organe im Brustkorb und die angrenzende Bauchregion untersucht werden, bevorzugen Sie bitte Kleidung, die sich leicht an- und ausziehen lässt. Bringen Sie etwas zu trinken und zu essen mit. Es ist wünschenswert, bei Säuglingen eine Unterlage (Decke oder Badehandtücher o. ä.) mitzubringen.

Bringen Sie bitte auch etwas Geduld mit, denn einerseits ist gerade bei Kleinkindern die Gemütslage in der Sprechstunde schwer vorhersagbar und manchmal erfordern Notfälle oder Unvorhergesehenes unsere Aufmerksamkeit.

Zitat eines 3-jährigen Knaben zur Frage, was er mit einem Stethoskop machen könne: „Da kann ich hören, was das Herz begehrt.“ Wenn das immer so einfach wäre…